OPEN-AIR-EXHIBITION – Basel-Stadt ein Ausstellungsraum


Basel-Stadt ein Ausstellungsraum war 1990 eine Open-Air-Exhibition in Basel (Schweiz) von Kurt Meier.[1] Es war die erste Kunstaktion, die deutlich machte, den Kunstwerken ausserhalb der etablierten Institutionen einen Ort geben und zugleich der gegenwärtigen Werbung entgegenzusetzen. Hunderte, Tausende würden die Bilder sehen. 10 Jahre später wurde diese Möglichkeit, Basel als Ausstellungsraum zu nutzen, von Klaus Littmann[2] aufgenommen, mit Skultur Basel[3] im Jahr 2000. Weitere folgten: 2001 Frontside Basel[4], 2003 Strassenbilder Basel, 2008 Citysky Basel und 2018 Jardin des Planetes Basel.

Am 12. Juli 1990 informierte die werktägliche Ausgabe der National Zeitung in Basel ihre Leserschaft mit dem Artikel „Persönlich Kurt Meier“ über die geplante Kunstaktion von Kurt Meier. Dieser Artikel wurde nach einem Interview von Annemarie Monteil verfasst.

Projekt

Vom 16. Juli bis 31. Juli 1990 waren an 13 verschiedenen Standorten in und um Basel die grossen Plakatwände von fast 3 × 4 m, mit Kunstwerken des Basler Künstlers Kurt Meier zu sehen zu der Thematik: „Die Rechte der Menschen und der Natur“. Diese ausserordentliche Kunstausstellung wurde in Basel zu einem Medienereignis. Kleinere Plakate von 70 × 100 cm, welche die Standorte der Werke und über die Ausstellungsdauer informierten, waren an separaten Orten angebracht. Firmen und viele kunstinteressierte Menschen haben zur Finanzierung des Projekts beigetragen. Da nach Beendigung des Aushangs die Bilder zerstört wurden, ist das Projekt in einem Katalog fotografisch dokumentiert.

Plakatwand

Die grossen Plakatwände bestanden aus vier Metalltafeln im Hochformat, auf denen die bedruckten Papierteile mit Leim aufgezogen wurden. An den Standorten befand sich ein festmontierter Metallrahmen, in den die vier Tafeln eingehängt wurden. Nach Aussage der Allgemeinen Plakatgesellschaft APG SGA existiert dieses Format heute nicht mehr. Die Druckereien bedruckten, um auf das Endformat zu gelangen, vier oder sechs Papierteile. Einfachheitshalber hatte Kurt Meier auf neun Papierteile gemalt. Nach Beendigung des Aushangs wurden die einzelnen Tafeln abgehängt und in der Werkstatt der Allgemeinen Plakatgesellschaft mit einem Hochdruckreiniger gereinigt. Für Kurt Meier war diese Reinigung, die Zerstörung seiner Kunstwerke, ein Bestandteil seiner Thematik.

Galerie

TitelStandort in Basel
Mir war so traurig zumute, dass ich nicht weinen konnteVoltastrasse 91
Eine kleine Hoffnung bleibt immerAutobahn N2 bei der Ausfahrt Badischer Bahnhof
Schwach spiegelt sich das AbendrotAutobahnzufahrt N2, Schwarzwaldallee
Wir wissen nicht, wer er warViadukt SNCF, Binningerstrasse
Auf der Suche nach dem RegenwaldDolderweg
NovemberErdbeergraben
Die gestohlene Heimaterde wiedergefundenErlenstrasse
Warten auf …?DB Überführung Wiesenkreisel, Fasanenstrasse
Am Tag, als der schwarze Regen kamStadion Rankhof, Grenzacherstrasse
AlltäglichesMauerstrasse
Einfach, weil wir anders sindSt. Jakobsstrasse
Ein Stückchen himmlischer FriedenBrücke SBB, St. Jakobsstrasse
Ein Anfang oder das EndeParkhaus PTT, Gartenstrasse
In der Werkstatt der APG SGA. Ablösen, Zerstören der Kunstwerke mit einem Hochdruckreiniger.

Nachdrucke der Bilder können bei Kurt Meier oder über die OpenArt-Galerie bestellt werden. Die Grösse ist fast beliebig.

Literatur

  • Katalog, Open-Air-Exhibition Kurt Meier: Basel-Stadt, ein Ausstellungsraum.
  • Annemarie Monteil „Persönlich Kurt Meier“ National Zeitung, Donnerstag, 12. Juli 1990, Nr. 160, S. 49.
  • fmü, Foto: Hannes-Dirk Flury „Open-air-Kunst auf Basler Plakatwänden“ National Zeitung, Dienstag, 17. Juli 1990, Nr. 164, S. 21.
  • Isabelle Brogli, Foto: Hannes-Dirk Flury „Entzeit-Ästhetik auf Plakatwänden“ National Zeitung, Montag, 23. Juli 1990, Nr. 169, S. 16.

Einzelnachweise

  1. Meier, Kurt – SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz
  2. Klaus Littmann
  3. Skultur Basel
  4. Frontside Basel